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Holly Madison (l.), Bridget Marquardt und Kendra Wilkinson (r.) mit Hugh Hefner: »The Girls of the Playboy Mansion«

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Lumeimages.com / IMAGO

»Der ›Playboy‹ hat mein ganzes Leben ruiniert«: Kendra Wilkinson hat über ihre Zeit als Hugh Hefners »offizielle« Freundin gesprochen – und wie das Leben in der Playboy Mansion ihr geschadet hat. Die Frauen wurden ihren Angaben zufolge kontrolliert, unter Druck gesetzt – und Hefner soll Rachepornos gesammelt haben. Wie geht es den anderen beiden »Girls of The Playboy Mansion«, Holly Madison und Bridget Marquardt, heute? Und was will Witwe Crystal Hefner in ihrem neuen Enthüllungsbuch verraten?

Holly Madison

Holly Madison arbeitete als Model und Kellnerin bei Hooters bevor der mittlerweile verstorbene Playboy-Gründer Hugh Hefner sie in seine Mansion in Los Angeles einlud. Madison zog 2001 in die Villa und wurde Hefners »offizielle« Hauptfreundin. Gemeinsam mit Kendra Wilkinson und Bridget Marquardt erlangte sie später durch die Dokusoap »The Girls of the Playboy Mansion« Berühmtheit. Ausschweifende Poolpartys, glamouröse Dinner und Ausflüge nach New York oder Las Vegas: Die Serie suggerierte ein glückliches Leben an der Seite Hefners. Doch ähnlich wie Wilkinson äußerte sich Madison, heute 44 Jahre alt, später ganz anders.

Madison erzählte im Sommer 2022 in ihrem Podcast, dass sie sich nach dem ersten Sex mit Hefner wie ein »Stück Fleisch« gefühlt habe: »Ich erinnere mich nur daran, dass ich mich so eklig und so benutzt gefühlt habe.« Ihr Verhältnis zu Hefner sei eine »toxische Beziehung« gewesen, sagte Madison im vergangenen November dem Magazin »People«  . In ihrer Biografie beschreibt sie Hefner zudem als Kontrollfreak, er wachte demnach über ihre Finanzen und schrie sie wegen ihrer neuen Frisur an. Als Hefner 2017 im Alter von 91 Jahren starb, habe sie keine emotionale Bindung mehr zu ihm gespürt.

In der Dokumentation »Secrets of Playboy«  hatte Madison sich 2022 bereits ähnlich geäußert. Im Laufe ihrer Beziehung mit Hefner habe sie gedacht, sie sei in ihn verliebt. Im Nachhinein führt sie das auf ein »Stockholm-Syndrom« zurück. Sie habe sich gefühlt wie Hefners Gefangene, sich aber trotzdem mit ihm identifiziert.

2008 trennte Madison sich von Hefner. Nach ihrer Zeit in der Playboy Mansion trat sie in verschiedenen Fernsehsendungen auf und bekam ihre eigene Realityshow. 2013 heiratete sie Pasquale Rotella, mit dem sie zwei Kinder bekam, 2019 folgte die Scheidung. Madison tritt weiter im Fernsehen auf, hat zwei Biografien geschrieben und betreibt mit Bridget Marquardt den Podcast »Girls Next Level«. Die Gespräche würden ihr helfen, »einige der guten Zeiten« von früher zurückzugewinnen, so Madison.

Bridget Marquardt

Bridget Marquardt studierte Kommunikationswissenschaft, machte ihren Master und trieb in Los Angeles eine Karriere als Model und Schauspielerin voran. 2002 zog sie als eine weitere von Hugh Hefners »offiziellen« Freundinnen in seine Mansion ein und zählte später ebenfalls zu den Protagonistinnen der Dokusoap »The Girls of the Playboy Mansion«.

Ander als Madison hatte Marquardt sich nach Hefners Tod bestürzt geäußert. »So traurig, aber für immer dankbar für all die wunderbaren Erinnerungen und erstaunlichen Erfahrungen«, schrieb sie damals auf Twitter. Doch mittlerweile hat sich auch die heute 50-Jährige kritisch über Hefner und die Mansion geäußert.

Vor ihrem ersten Sex mit Hefner habe eine »Recruiterin« Druck auf sie ausgeübt, erzählte Marquardt 2022 im Podcast mit Madison. Wenn sie nicht mitmache, werde sie womöglich nicht mehr in die Mansion eingeladen, so soll es Hefners Recruiterin ausgedrückt haben. Marquardt fragte sich demnach damals: »Will ich, dass mein ganzes Leben mit dem ›Playboy‹ genau hier und jetzt endet, oder mache ich das einfach?« Sie habe es dann getan. »Und es war enttäuschend und unangenehm«, so Marquardt: »Ich fühlte mich einfach eklig, als ob ich mich übergeben müsste, und ich hatte das Gefühl, dass das nicht zu meinem Charakter passt.« Auch sie berichtet, dass Hefner seine Freundinnen gern kontrollierte.

Marquardt verließ die Playboy Mansion 2009 und versuchte offenbar, eine eigene Realityshow zu bekommen. Daraus wurde aber nichts. Später verlobte Marquardt sich mit dem Regisseur Nicholas Carpenter. Als selbsterklärte »Geisterliebhaberin« betreibt sie derzeit auch den »Ghost Magnet Podcast«.

Crystal Hefner

Als seine Hauptfreundin Holly Madison die Playboy Mansion verließ, holte Hugh Hefner sich neue Freundinnen in seine Villa, darunter auch die rund 60 Jahre jüngere Crystal Harris. Das Paar heiratete 2012 und blieb bis zu Hefners Tod 2017 zusammen. Nachdem nun immer mehr Frauen darüber gesprochen haben, wie das Leben mit Hugh Hefner wirklich war, will Crystal Hefner am 23. Januar ihre Biografie »Only Say Good Things: Surviving Playboy and Finding Myself« veröffentlichen. Darin will sie über »Frauenfeindlichkeit in der Playboy-Villa« und ihr »gestohlenes« Leben als junge Erwachsene berichten.

Bereits 2022 hatte sie auf Vorwürfe von Holly Madison reagiert, Hugh Hefner habe »einen Haufen Rachepornos« von Frauen. Sie habe Tausende solcher Fotos gefunden, schrieb Crystal Hefner damals bei Twitter an Madison gerichtet: »Ich habe sie sofort zerrissen und jedes einzelne davon für dich und die unzähligen anderen Frauen darauf vernichtet. Sie sind weg.«

Crystal Hefner blickt bedrückt auf ihre Beziehung zu Hugh Hefner zurück: »Ich kann nur sagen: Wenn man aus einer glücklichen, perfekten, liebevollen Kindheit kommt, landet man normalerweise nicht bei jemandem, der bei der Geburt schon 60 Jahre alt war.« Wenn sie heute Fotos von sich mit Hefner sehe, tue ihr das Mädchen auf dem Bild leid.

Wie reagieren Magazin und Familie auf die Vorwürfe?

Als 2022 die Enthüllungsserie »Secrets of Playboy« ausgestrahlt wurde, distanzierte sich das »Playboy«-Magazin von Hefner. »Die Familie Hefner ist nicht mehr mit dem Playboy verbunden, und der heutige Playboy ist nicht der Playboy von Hugh Hefner«, teilte die Marke damals mit.

Hugh Hefners Sohn Cooper schrieb im Januar 2022 bei Twitter, dass manche nicht mit dem Lebensstil seines Vaters einverstanden sein mögen, Hugh Hefner jedoch kein Lügner gewesen sei. »So unkonventionell es auch gewesen sein mag, er war ernsthaft in seiner Herangehensweise und lebte ehrlich. Er hatte einen großzügigen Charakter, und ihm lagen die Menschen am Herzen. Diese schlüpfrigen Geschichten sind Fallbeispiele dafür, wie sich Bedauern in Rache verwandeln kann«, so Cooper Hefner.

ptz