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Northvolt-Mitarbeiter auf der Baustelle bei Heide (Schleswig-Holstein) im November 2023

Foto: Frank Molter / dpa

Das schwedische Unternehmen Northvolt hat den Bau einer Batteriefabrik für Elektroautos bei Heide in Schleswig-Holstein beschlossen. 4,5 Milliarden Euro an Investitionen sollen in den kommenden Jahren in die Fabrik fließen, 3000 Arbeitsplätze sollen entstehen. Das Projekt hing maßgeblich von der Genehmigung der staatlichen Förderung über rund 900 Millionen Euro ab, die die EU-Kommission in der vergangenen Woche erteilte.

Nun unterzeichnete der Konzern einen Durchführungsvertrag mit den Gemeinden Lohe-Rickelshof und Norderwöhrden im Rahmen der Bauleitplanung. Diese wollen die kleinen Gemeinden am Donnerstag beziehungsweise Montag beschließen. Anschließend muss die Baugenehmigung erteilt werden.

Ab 2026 sollen dann Batteriezellen gefertigt werden. Die Hoffnung in der strukturschwachen Region ist, dass die Northvolt-Fabrik nun eine Sogwirkung auslöst und weitere Unternehmen, zum Beispiel als Zulieferer, entlang der Achse Heide-Hamburg anzieht.

»Dithmarschen verfügt über das grünste Stromnetz Deutschlands, mit dem wir zukünftig die nachhaltigsten Batteriezellen der Welt produzieren wollen – made in Schleswig-Holstein für Europa«, sagte der Deutschland-Geschäftsführer von Northvolt, Christofer Haux.

Hundert Millionen bereits in Baustelle investiert

Das Unternehmen habe in das Bauvorhaben in Heide bereits rund hundert Millionen Euro an eigenen Mitteln investiert, heißt es aus dem Umfeld des Projekts. Parallel soll eine Anlage zum Recycling von Altbatterien ausrangierter E-Autos entstehen.

Bund und Land fördern das Projekt direkt mit rund 700 Millionen Euro. Hinzu kommen Garantien über weitere 202 Millionen Euro. Von den Fördermitteln entfallen etwa 564 Millionen Euro auf den Bund und bis zu 137 Millionen Euro auf das Land.

Die Bedeutung des geplanten Werkes reicht weit über den Norden hinaus. Die deutsche Autoindustrie will insgesamt unabhängiger von bisher dominanten Zulieferern aus Asien werden. Hohe Marktanteile haben bislang die südkoreanischen Elektronikkonzerne LG und Samsung sowie der chinesische Konzern CATL, der seit rund einem Jahr auch in einem Werk in Thüringen produziert.

fdi/dpa