Bild vergrößern

Israel Eishockeynationalspieler Eliezer Sherbatov bei einem Spiel im April 2022

Foto: Luka Stanzl / Pixsell / IMAGO / Pixsell

Die israelische U20-Mannschaft darf an der Eishockey-WM in Bulgarien teilnehmen, der überraschende Ausschluss ist damit zurückgenommen. Wie der Weltverband IIHF am Mittwoch mitteilte  , konnten Sicherheitsbedenken von den zuständigen bulgarischen Behörden sowie dem Organisationskomitee ausgeräumt werden.

Auf andere israelische Auswahlteams hat die Entscheidung zunächst keinen Einfluss, ihnen könnte weiterhin die Teilnahme an Turnieren untersagt werden. Der Weltverband werde die Lage beobachten und von Fall zu Fall prüfen, hieß es in der Mitteilung.

Erst vergangenen Donnerstag hatte der Weltverband erklärt, Israel vorerst vom Spielbetrieb bei IIHF-Turnieren auszuschließen. Die IIHF begründete die Entscheidung mit ihrer Sorgfaltspflicht, »alle Teilnehmer an IIHF-Wettbewerben zu schützen«. Die Entscheidung gelte, bis die Sicherheit und das Wohlergehen aller Teilnehmer, einschließlich israelischer Teilnehmer, gewährleistet werden könnte.

Weltverband ruderte 24 Stunden später zurück

Nicht erwähnt wurde in der Erklärung, ob ein anderes Land Einwände hatte, gegen Israel zu spielen. Auch wurde kein Bezug zum Gazakrieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas hergestellt.

24 Stunden später schränkte der Weltverband den Ausschluss dann ein: Er gelte vorerst nur für die israelische U20. Der israelische Verband hatte da bereits angekündigt, vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas Protest einzulegen.

Der Vorstoß der IIHF sei ein »diskriminierende Entscheidung« und ein »ungewöhnlicher und sehr schwerwiegender Schritt, der keinem internationalen Sportstandard entspricht und in völligem Widerspruch zu den olympischen Werten steht«, so der Verband.

Der Ausschluss Israels hatte unter anderem in Deutschland viel Kritik hervorgerufen. »Ein Ausschluss ausgerechnet des israelischen Teams, gegen das sich Bedrohungen richten, bedeutet nichts anderes als eine Kapitulation vor dem Hass«, hatte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) der »Bild« gesagt. »Wir brauchen genau das Gegenteil: Der Sport muss zeigen, dass er an der Seite der jüdischen Sportler steht.«

Auch der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) zeigte sich bestürzt und teilte mit, »fest an der Seite Israels und des israelischen Verbandes stehen«. Die U20-WM startet am kommenden Montag in Sofia.

mlb/dpa