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Odysseus-Mondlandefähre über der nahen Seite des Mondes (Foto vom 21. Februar)

Foto: dpa

Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist eine kommerzielle Landung auf dem Mond geglückt. Der unbemannte Lander »Nova-C« des US-Unternehmens Intuitive Machines setzte in der Nacht zu Freitag auf, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte. Noch ist nicht klar, wie der Zustand des Geräts ist, da bisher nur schwache Signale aufgefangen werden konnten.

Der Lander – Spitzname »Odysseus« – ist etwa so groß wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung mitnehmen. Einen großen Teil davon hat die Nasa mit Forschungsgeräten und anderem belegt, den Rest haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert. Zudem hat der US-Künstler Jeff Koons 125 Miniaturskulpturen aus rostfreiem Stahl mitgeschickt.

»Nova-C« war vor einer Woche vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Transportmittel war eine »Falcon 9«-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Technologie-Milliardär Elon Musk. Nach dem Start informierte Intuitive Machines regelmäßig über den »ausgezeichneten« Zustand von »Odysseus« und veröffentlichte Bilder.

Die Mission ist Teil des Programms »CLPS« (Commercial Lunar Payload Services) der Nasa. Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen sammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet. Insgesamt sind für das »CLPS«-Programm bis 2028 rund 2,6 Milliarden Dollar (etwa 2,4 Milliarden Euro) veranschlagt.

Intuitive Machines bekam für die »Nova-C«-Mission rund 77 Millionen Dollar. Das Unternehmen mit Sitz im texanischen Houston wurde 2013 unter anderem vom US-iranischen Unternehmer Kam Ghaffarian gegründet, der auch hinter der Firma Axiom Space steht, die gerade erst wieder mit einer kommerziellen Mission Raumfahrer zur Raumstation ISS schickte.

Zahlreiche Missionen schlugen fehl

Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft: Das US-Unternehmen Astrobotic mit Sitz in Pittsburgh schickte im Januar die »Peregrine«-Kapsel los – ebenfalls als Teil des »CLPS«-Programms der Nasa. Schon kurz nach dem Start gab es Probleme aufgrund einer Störung des Antriebssystems. Den Ingenieuren gelang zwar zeitweilig eine Stabilisierung der Kapsel, das Ziel einer Mondlandung musste aber aufgegeben werden. Wenige Tage später verglühte »Peregrine« in der Erdatmosphäre.

Shortly afterwards, the “SLIM” (Smart Lander for Investigating Moon) lander from the Japanese space agency Jaxa touched down gently on the moon, but initially had problems with the energy supply.

Only after a power outage that lasted for days was “SLIM” able to go into operation.

This makes Japan the fifth country - after the USA, Russia, China and India - to successfully land on the moon unmanned.

Last April, a Japanese company with a similar mission failed.

jok/dpa