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Großeinsatz an einem Wuppertaler Gymnasium: Ein 17-Jähriger soll hier mehrere Mitschüler mit Stichwaffen angegriffen haben

Foto: Tim Oelbermann / IMAGO

Um 9.55 Uhr schickte das Schulsekretariat einen Notruf an die Polizei: Amokalarm. Zu diesem Zeitpunkt spielten sich am Wuppertaler Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium offenbar erschütternde Szenen ab. »Ein 17-jähriger Schüler des Gymnasiums soll dort auf Mitschüler mit mehreren Stichwaffen eingestochen haben«, sagte Staatsanwalt Patrick Penders am Nachmittag.

Die Düsseldorfer Polizei sprach von insgesamt mindestens vier Verletzten, ohne auf die Schwere der Verletzungen näher einzugehen. Laut Wuppertaler Staatsanwaltschaft liegen derzeit insgesamt drei Schüler verletzt auf Intensivstationen, darunter auch der mutmaßliche Angreifer. Er sei lebensgefährlich verletzt.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte, ihm sei unter Vorbehalt berichtet worden, dass sich der 17-Jährige die Verletzungen selbst zugefügt habe. Die Behörden gingen von einem Einzeltäter aus. Über ein Motiv wisse man noch nichts.

»Wir haben große Angst gehabt«

Der 17-Jährige konnte nach Angaben der Polizei festgenommen werden, als die ersten Einsatzkräfte an der Schule eintrafen. Das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium, eine altsprachlich orientierte Schule mit rund 800 Schülerinnen und Schülern, liegt mitten in Wuppertal, im Stadtteil Elberfeld, nahe der Stadthalle. Die Gewalttat hatte sich während des laufenden Schulbetriebs ereignet.

Ein Schüler erzählte der Nachrichtenagentur dpa, dass ein Freund von ihm zwei ältere Schüler blutend die Treppe habe herunterlaufen sehen. »Ich dachte: Vielleicht haben die sich geprügelt«. Dann seien sie aber per Durchsage aufgefordert worden, in die Klassenzimmer zu gehen und die Räume abzuschließen. »Wir haben dann noch die Tische vor die Tür geschoben und uns hinten auf den Boden gesetzt«, sagte der Schüler. »Wir haben große Angst gehabt.«

Andere Schüler berichteten Ähnliches. »Wir hatten Englisch-Unterricht, dann kam eine Durchsage, dass mehrere Schüler verletzt worden seien und die Sanitäter in den Sani-Raum kommen sollen«, berichtete eine Schülerin. Als sie verbarrikadiert in ihrem Klassenraum gewartet hätten, habe jemand die Klinke gedrückt und an der Tür gekratzt. Der WDR zitiert  zudem aus einem Brief der Rektorin an die Eltern. Darin ist von psychischen Erkrankungen des mutmaßlichen Angreifers die Rede.

Um kurz nach 12 Uhr: Entwarnung

Many police and fire departments were on site.

The building was evacuated and searched, and the area around the school was cordoned off.

A police helicopter circled in the air.

Among the many emergency services were officers with submachine guns.

Shortly after 12 p.m., officials announced that the students were safe.

The evacuation was carried out in an orderly manner.

Many students were affected by what happened.

Even students who were not physically injured were in shock.

Many were picked up by their parents and the police had set up a contact point for this purpose.

Reul assured WDR that the police had a very intact alarm system for such acts.

"We're playing it safe, especially at schools, and it turns out it was a good thing, because the perpetrator was caught."

School Ministry Dorothee Feller is “stunned” by the crime.

"My thoughts are with the injured students, with their parents, families and friends and of course with the teachers," said the CDU politician.

It is now important to precisely investigate the background to this crime.

»School psychology is on site and coordinates the psychological support of everyone involved in school life.

The teachers, pupils, students and parents now receive all the support they need.«

According to the “Kölner Stadt-Anzeiger” from the ministry, the state provides information on how violence can be prevented and how teachers can intervene in the “emergency folder – look and act”.

Last year, this emergency folder was expanded to include a crisis prevention manual and made available to all schools.

fok/dpa