Der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Manfred Knof, hat 2021 rund 3,9 Millionen Euro verdient. Diese Vergütung versteht sich einschließlich Versorgungsaufwand und ohne Bonuszahlungen. Die Zahlen stammen aus dem Vergütungsbericht, den die Commerzbank am Montag veröffentlicht hat. Der 56-Jährige führt das M-Dax-Unternehmen seit Anfang 2021. Sein Vorgänger Martin Zielke hatte 2020 in seinem letzten Jahr als Vorstandsvorsitzender der Commerzbank noch eine Gesamtvergütung von rund 3,2 Millionen Euro erhalten.

Inken Schönauer

Redakteurin in der Wirtschaft, verantwortlich für den Finanzmarkt.

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Unter der Führung von Knof war die Commerzbank 2021 in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und hatte einen Nettogewinn von 430 Millionen Euro erwirtschaftet. Für das laufende Geschäftsjahr wurde ein Nettoergebnis von mehr als einer Milliarde Euro in Aussicht gestellt. Knof hatte dem Institut einen Radikalumbau verordnet, durch den die Bank wieder auf einen stabilen Gewinnkurs geführt werden soll. Insgesamt sollen von einst 1000 Filialen am Ende noch rund 450 bestehen bleiben.

Risiken in Russland und der Ukraine

Etwa 10.000 Stellen sollen insgesamt wegfallen. Die Commerzbank zählte Anfang 2022 noch etwa 36.700 Vollzeitstellen. Das sind rund 2800 weniger als vor Jahresfrist. Für das Geschäftsjahr 2022 geht die Commerzbank davon aus, weitere Meilensteine des Konzernumbaus hin zu einer erhöhten Effizienz und Rentabilität zu erreichen, und zielt auf ein signifikant über einer Milliarde Euro liegendes operatives Ergebnis ab, heißt es im Lagebericht der Bank.

Zum Überfall auf die Ukraine steht im Risikobericht: „Der Krieg in der Ukraine betrifft sowohl unser Geschäft mit der Ukraine als auch unser Geschäft mit Russland. Das Netto-Exposure der Commerzbank in Russland beträgt rund 1,3 Milliarden Euro.“ Zusätzlich zu diesem Posten habe die Bank ein Risiko mit Russlandbezug in Höhe von rund 0,6 Milliarden Euro, das hauptsächlich aus Vorfinanzierungen für Rohstoffexporte bestehe.

Das gefährdete Volumen in der Ukraine liege unter 100 Millionen Euro. „Wir gehen davon aus, dass Sanktionen, die sich auf einzelne Geschäftspartner oder ganze Branchen beziehen, auch Auswirkungen auf die Commerzbank haben werden.“ Zusätzlich werde erwartet, dass auch russische Gegensanktionen sich auf die Portfolios der Commerzbank auswirken können. Die weiteren Entwicklungen würden beobachtet. Die Commerzbank befolge zu jedem Zeitpunkt strikt die Sanktionen.