Die Ölpreise haben zu Wochenbeginn auf hohem Niveau deutlich nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Montagmorgen 116,50 US-Dollar. Das waren 4,15 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 4,21 Dollar auf 109,69 Dollar.

Beeinflusst wurden die Preise durch zwei Entwicklungen. So hat China die Finanzmetropole Schanghai wegen eines Corona-Ausbruchs in einen Teil-Lockdown geschickt. Derartige Ausgangssperren in Millionen-Metropolen lasten regelmäßig auf der Konjunkturentwicklung und der Ölnachfrage der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Darüber hinaus haben die jemenitischen Huthi-Rebellen eine mehrtägige Feuerpause gegenüber Saudi-Arabien angekündigt. In den vergangenen Tagen hatten Angriffe auf saudische Ölanlagen immer wieder Sorgen über die ohnehin angespannte Erdölversorgung hervorgerufen. Die Lage am Ölmarkt gilt seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine als kritisch, da mit Russland einer der größten Ölförderer der Welt scharfen Sanktionen ausgesetzt ist.

Dax legt zum Wochenauftakt zu

Der Dax ist am Montag derweil mit frischem Schwung in die neue Woche gestartet. Angesichts eines Kurssprungs bei den Aktien des Chemiekonzerns BASF baute der deutsche Leitindex im frühen Handel seine moderaten Gewinne vom Freitag deutlich aus und stieg um 1,19 Prozent auf 14.476,69 Punkte.

Der MDax der mittelgroßen Börsenkonzerne zog um 1,25 Prozent auf 31 560,61 Zähler an. Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 kletterte um 1 Prozent nach oben.

„Die stark nachlassenden Rohölpreisnotierungen nehmen etwas Druck von der Inflationsdynamik“, schrieb Andreas Lipkow, Marktexperte von Comdirect. Eines der größten Börsenthemen bleibt indes die Kriegslage in Osteuropa. „Die Rhetorik gegen Russland wird schärfer“, hieß es in einem Kommentar der Bank Credit Suisse.

Chemiewerte an der Börse stärker

Am Montag verzeichneten gleichwohl europaweit die konjunktursensiblen Chemiewerte die deutlichsten Gewinne. An der Dax-Spitze profitierten die Aktien von BASF von einem positiven Analystenkommentar der britischen Investmentbank HSBC und schnellten um 3,7 Prozent in die Höhe. Der Experte Martin Evans attestiert den Papieren ein attraktives Verhältnis zwischen Chancen und Risiken.

Im Rechtsstreit um Entschädigungszahlungen wegen der geplatzten Pkw-Maut muss der Bund derweil eine Niederlage einstecken. Wie die einst vorgesehenen Betreiber CTS Eventim und Kapsch Trafficcom mitteilten, bejahte ein Schiedsgericht einen Anspruch auf Schadens- und Aufwendungsersatz gegen die Bundesrepublik. In einer zweiten Phase des Schiedsverfahrens wird nun über die Höhe des Anspruchs entschieden. Die Aktien von CTS Eventim zogen als bester Wert im M-Dax um fünfeinhalb Prozent an.

Am Index-Ende verloren die Anteilsscheine von Varta mehr als drei Prozent. Als Belastung erwies sich ein Bericht in der japanischen Tageszeitung „Nikkei“ über eine verringerte Produktion von Apple-Produkten. Der Hersteller von Mikrobatterien Varta gilt als Batterie-Lieferant für Apples schnurlose Kopfhörer.