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Lettlands Präsident Edgars Rinkevics: »Wir müssen so viel wie möglich tun, und noch mehr«

Foto: Mindaugas Kulbis / dpa

Seit gut zwei Jahren unterstützt Lettland die Ukraine im Widerstand gegen den russischen Angriff. In einer Sondersitzung hat sich das Parlament nun darauf eingeschworen, dass das auch künftig so bleiben soll. Die Ukraine werde bis zu deren Sieg unterstützt, vereinbarten die Abgeordneten.

»Wir müssen so viel wie möglich tun, und noch mehr«, sagte Staatspräsident Edgars Rinkevics am Donnerstag in seiner Rede vor den Abgeordneten des baltischen EU- und Nato-Landes in Riga. Zugleich warnte er vor Kriegsmüdigkeit: »Lasst uns ohne Illusionen leben. Leider könnte Russlands Aggression gegen die Ukraine noch Jahre andauern«.

Auch Regierungschefin Evika Silina rief zur anhaltenden politischen, militärischen und finanziellen Unterstützung der Ukraine auf. Nach ihren Angaben hat Lettland seit Kriegsbeginn mit Hilfen im Wert von mindestens 650 Millionen Euro unterstützt. In diesem Jahr sollten sie bei über 200 Millionen Euro liegen, sagte die Ministerpräsidentin des an Russland grenzenden Ostseestaats mit 1,9 Millionen Einwohnern.

»Unerschütterliche Unterstützung«

Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk dankte in einer Videoansprache dem lettischen Volk für die »unerschütterliche Unterstützung und Hilfe«.

An diesem Samstag ist der zweite Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte den Angriff aus fadenscheinigen Gründen befohlen, angeblich sollten russischstämmige Bürgerinnen und Bürger im Osten der Ukraine vor Angriffen geschützt werden. Tatsächlich geht es dem Kreml um Gebietsgewinne und Kontrolle über Kiew. Die deutlich kleinere Ukraine wehrt sich seither mit internationaler Unterstützung gegen die russische Armee.

Lettland wie auch die anderen baltischen Nachbarn Estland und Litauen fürchten, nach der Ukraine ebenfalls Opfer der russischen Aggression werden zu können. Die drei Länder haben sich nach dem Fall der Sowjetunion dem Westen zugewandt und sind seit 2004 Teil des Nato-Verteidigungsbündnisses.

Auch im Bundestag wurde an diesem Donnerstag die weitere Unterstützung der Ukraine verhandelt. Die Abgeordneten sind dabei in der Frage zerstritten, ob Deutschland Kiew mit Taurus-Marschflugkörpern, einer Art Hightech-Rakete, unterstützen soll (lesen Sie hier mehr zum Streitthema  ).

mrc/dpa