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Bilder von der Front: Kurz vor dem zweiten Jahrestag des russischen Angriffskrieges wird die Lage für das ukrainische Militär immer schwieriger. Erst vor wenigen Tagen haben russische Truppen die seit Monaten umkämpfte Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine eingenommen. Lange hielten die ukrainischen Streitkräfte die Kleinstadt - am Ende mussten sie sich zurückziehen. Es ist nicht der einzige Abschnitt der Front, an dem die Ukraine Gebietsverluste hinnehmen muss. Wenn auch bis jetzt nur kleine.

Claudia Major, Sicherheitsexpertin:

»Die Lage ist dramatisch, weil sie an Gelände wieder verlieren und weil sie den russischen Angriffen wenig entgegensetzen können aufgrund des Munitionsmangels, aufgrund der fehlenden Luftunterstützung oder Flugabwehr. Und damit zu erwarten ist, dass sie auch in der kommenden Zeit wahrscheinlich noch einiges von dem Territorium, was sie im letzten Jahr mit der Offensive befreit haben, wieder verlieren werden.«

Für die Ukraine ist es eine schmerzhafte Niederlage in mehrfacher Hinsicht, zunächst einmal in psychologischer. Awdijiwka ist nicht irgendein Ort, sondern ein Sinnbild für den endlosen Abnutzungskrieg im Donbass. Die Stadt galt als ukrainisches Bollwerk. Und dann gibt es die militärische Seite. Ein Hauptgrund für den ukrainischen Rückzug war offenbar der Mangel an Munition für schwere Waffen, vor allem für die Artillerie.

Claudia Major, Sicherheitsexpertin

»Die westlichen Staaten unterstützen die Ukraine massiv mit Militärgütern, haben aber gerade im industriellen Bereich zu spät angefangen, die Kapazitäten zu erhöhen, Munition zu produzieren. Vor kurzem wurde in Deutschland eine Munitionsfabrik eröffnet. Das ist zwei Jahre nach dem erneuten Überfall Russlands auf die Ukraine. Das heißt, es ging einfach zu langsam.«

In Deutschland diskutiert die Politik darüber, welche und wie viele Waffen man der Ukraine liefern sollte. In der Bundestagsdebatte am Donnerstag standen mal wieder die Taurus-Marschflugkörper im Mittelpunkt. Schon vor Monaten hatte die Ukraine dieses Waffensystem bei der Bundesregierung erbeten. Eine klare Zusage vermied Verteidigungsminister Boris Pistorius während der Debatte allerdings auch jetzt.

Abgeordneter:

»Umfasst das für Sie Taurus, ja oder nein?«

Boris Pistorius, Verteidigungsminister

»Das kann ich nicht beantworten. Ich habe den Antrag gelesen. Die Antragsteller werden sich ihren Teil dabie gedacht haben. Nee, ich bin nicht Mitglied der Fraktion.«

The Union faction's request calling on the government to deliver Taurus cruise missiles to Ukraine was rejected.

The traffic light application only mentions “long-range weapon systems”.

That's not enough for FDP MP Agnes-Strack-Zimmermann.

Agnes Strack-Zimmermann, FDP:

»Yes, I have just decided to agree to the CDU proposal.

“Solely because the Taurus system has been clearly stated.”

Claudia Major, security expert

»The Taurus elevator bodies are important, but they are not a game changer, no single weapon system at all is a game changer.

That is a mistake in the current debate, but it is about the package.

Ukraine needs a comprehensive package of support.

The total package is military, political and financial.

And the military package also ranges from artillery ammunition to spare parts and also more advanced systems such as the Taurus.

Almost at the same time as the Bundestag debate, Vladimir Putin sent a signal of strength to the West with the pictures in front of a nuclear-capable bomber.

The aircraft is a modernized version of a Cold War-era fighter aircraft.

Not for the first time, many are asking themselves the question: Can Ukraine even stand up to this military power?

Claudia Major, security expert

»Western states can help shape how the war will develop in 2024.

It would be desirable for Ukraine to be able to stop the Russian troops.

A new offensive is probably not conceivable until the end of the year or the beginning of next year.

Therefore, this year we unfortunately have to assume that Ukraine will lose even more territory.

And then it is even more important to support them in what they define as their war goals.