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Landau (dpa/lrs) - Nach der Finanzhilfe für den größten Tierpark in Rheinland-Pfalz in Neuwied gerät nun das Reptilium in Landau in den Blickpunkt. «Sollten die Zahlungen weiter ausbleiben, droht uns die Insolvenz Ende Januar», sagte Zoochef Uwe Wünstel am Dienstag. «Unsere Kosten belaufen sich pro Monat auf rund 50.000 Euro, und wir warten derzeit auf die Auszahlung aller Posten von gut 80.000 Euro.»

Wegen Corona sind die Zoos und Tiergärten in Rheinland-Pfalz seit November 2020 geschlossen. Auch im ersten Lockdown im Frühjahr zuvor mussten sie wochenlang zu bleiben. Der Zoo Neuwied geriet ebenfalls wegen fehlender Einnahmen bei weiterlaufenden Ausgaben in Finanznöte. Aktuell haben Hunderte Spender den angeschlagenen Tierpark gerettet.

«Bei uns spitzt sich die Lage etwas zu», sagte Wünstel. «Wir haben am 25. November die Novemberhilfe beantragt, da kam Anfang Dezember eine Abschlagszahlung von 10 000 Euro. Am 23. Dezember haben wir die Dezemberhilfe beantragt, da haben wir aber bisher nichts gehört. Im November haben wir auch Kurzarbeit für November und Dezember beantragt - auch hier ist noch nichts gekommen.»

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Das Reptilium sei von Zahlungen abhängig, von denen keiner wisse, wann sie kämen. «Das ist ein sehr ungutes Gefühl», meinte Wünstel. «Ich denke, dass uns eine Öffnung vor Ostern verwehrt bleibt - so, wie sich die Corona-Fallzahlen entwickeln. Daher müssen wir schauen, wie das erste Quartal überbrückt werden kann.» Falls alle Zahlungen eintreffen würden, komme das Reptilium mit einem «blauen Auge» über die ersten beiden Monate des Jahres. Das Reptilium in Landau hat 19 Mitarbeiter und etwa 1200 Tiere, darunter Krokodile und Schlangen.

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