Wenige Tage nach der verpassten WM-Qualifikation hat Franco Foda seinen Rücktritt als Teamchef der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft angekündigt. Er übernehme die volle Verantwortung für das Scheitern, teilte der 55-jährige Deutsche am Montag auf einer Pressekonferenz mit. Somit wird sein 48. Länderspiel an diesem Dienstag gegen Schottland sein letztes sein.

„Ich habe mir die letzten Tage viele Gedanken gemacht. Ich habe mich letztendlich gestern am Abend entschieden. Es stand zwar noch im Raum, dass ich eventuell auch die Möglichkeit gehabt hätte auf eine Vertragsverlängerung. Aber das hat für mich dann keine Rolle mehr gespielt, weil ich die Verantwortung dafür übernommen habe“, Foda.

In der jetziger Situation sei es das Wichtigste, dass Ruhe einkehre. Der Mannschaft teilte er seinen Entschluss am Montagvormittag mit, es sei sehr emotional gewesen. „Es war mir eine große Ehre als Nationaltrainer und mit dieser Mannschaft zu arbeiten“, sagte Foda. „Es waren viereinhalb tolle Jahre. Mein Nachfolger kann sich auf eine charakterlich einwandfreie Mannschaft freuen, die gut ist und viel Entwicklungspotenzial hat.“

Die Österreicher hatten am Donnerstagabend durch ein 1:2 gegen Wales im europäischen Play-off-Halbfinale die Teilnahme an der WM in Qatar (21. November bis 18. Dezember) verpasst. Fodas Kontrakt hätte durch das Scheitern am 31. März geendet. Er hatte das Team im Herbst 2017 als Nachfolger von Marcel Koller übernommen. Unter ihm schaffte die ÖFB-Auswahl im vergangene Sommer unter anderem den ersten Sieg an einer EM-Endrunde. Andererseits wartet Österreich wartet seit 1998 noch immer auf eine WM-Teilnahme. ÖFB-Präsident Gerhard Milletich hatte nach dem WM-Aus mitgeteilt, dass bis spätestens Ende April über den Posten des Teamchefs entschieden werden soll. Foda konnte immerhin 27 seiner bisherigen 47 Spiele gewinnen. Aber in den vergangenen viereinhalb Jahren hat Österreich unter seiner Führung nicht ein Pflichtspiel gegen ein Team gewonnen, das in der Weltrangliste vor Österreich steht.

Mancini will bleiben

Trotz des unrühmlichen Verpassens der WM-Endrunde durch Fußball-Europameister Italien will Nationaltrainer Roberto Mancini nun doch weitermachen. Das berichten übereinstimmend Medien auf dem Apennin. Am vergangenen Donnerstag waren die Azzurri durch ein 0:1 gegen Nordmazedonien gescheitert. Mit der Unterstützung von Verbandschef Gabriele Gravina soll der 57-Jährige nun die Auswahl der Azzurri umstrukturieren.

Mancini will angeblich um junge Spieler wie Zaniolo und Pessina die künftige italienische Stamm-Elf aufbauen. Auch Asse wie Marco Verratti und Jorginho sollen künftig gesetzt sein, dagegen wird mit einer Ausmusterung von langjährigen Leistungsträgern wie Kapitän Giorgio Chiellini und dem früheren Dortmunder Ciro Immobile gerechnet. Davor muss die Squadra Azzurra noch das sportlich unbedeutende Länderspiel am Dienstag in Konya gegen die Türkei bestreiten. Mancini, dessen Vertrag als Nationaltrainer noch bis 2026 läuft, will danach offiziell seine nächsten Schritte bekannt geben.

Als „Spiel der Trauer“ bezeichnete die Gazzetta dello Sport die Partie gegen das Team von Trainer Stefan Kuntz. Die Türken hatte im Play-off-Halbfinalduell gegen Portugal den Kürzeren gezogen.