Die Adler Mannheim haben einen Schlussstrich gezogen unter eine Zusammenarbeit, die sich erfolgreich anließ, doch in der es zuletzt immer häufiger zu Unstimmigkeiten kam: Pavel Gross wurde am Montag als Cheftrainer des Eishockeyvereins entlassen, auch sein Assistent Mike Pellegrims wurde vom achtmaligen deutschen Champion freigestellt. Als Grund für die Trennung wurden die enttäuschenden Ergebnisse in den vergangenen Spielen genannt, die das Team, das wiederum um den Titel mitspielen sollte, auf den fünften Tabellenplatz abrutschen ließ.

Marc Heinrich

Sportredakteur.

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„Wir sind in einer Phase der Saison, in der die Play-offs unmittelbar bevorstehen und die Mannschaft auf dem Weg sein sollte, ihr bestes Eishockey zu spielen. Bedauerlicherweise ging der Trend in die falsche Richtung. Daher sind wir zum Entschluss gekommen, dass das Team im Schlussspurt und in der Endrunde einen neuen Impuls, einen frischen Wind benötigt“, begründete Geschäftsführer Daniel Hopp den Schritt. Zwischen Hopp und Gross hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder Meinungsverschiedenheiten gegeben, insbesondere im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen, die der Coach mit fragwürdigen Aussagen kritisierte.

Der in Tschechein geborene Gross war als Stürmer mit den Adlern zu Meisterehren gekommen und wiederholte das Kunststück auf Anhieb, nachdem ihn die Mannheimer 2018 für den Chefposten hinter der Bande von den Grizzlys Wolfsburg abgeworben hatten. Bis zum Ende der Spielzeit soll nun mit Bill Stewart ein alter Bekannter die Verantwortung tragen.

Für den Kanadier ist es bereits sein drittes Engagement bei den Mannheimern, mit denen er vor 21 Jahren als DEL-Champions gefeiert wurde. Zuletzt war sein Stern ziemlich verblasst und hatte sein Ruf in der Szene gelitten, weil sich immer wieder Profis über den Umgangston und unzeitgemäße Trainingsmethoden des heute 64-Jährigen beklagt hatten. Bei seinem Aushilfsjob bei den Adlern erhält Stewart Unterstützung von den früheren Nationalspielern Marcel Goc und Jochen Hecht.