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Bayern-Trainer Hansi Flick deutete mit der Hand auf seine Armbanduhr, stürmte auf die Schiedsrichter zu und beschwerte sich über die seiner Meinung nach zu kurze Nachspielzeit. Der Viertelfinal-K.o. des Titelverteidigers in der Champions League setzte nicht nur dem Chefcoach mächtig zu. „Wir müssen das so akzeptieren, wie es gekommen ist. Paris ist weiter, von daher kann man nur gratulieren“, sagte Flick dem TV-Sender Sky. „Ich war ein bisschen emotional geladen.“

Trotz eines Comeback-Sieges gegen Paris Saint-Germain stürzten Bayerns Champions von Europas Fußball-Thron. „Die Ausgangsposition hätte besser sein müssen, wenn man hier nach Paris fährt. Das ist natürlich ärgerlich, wir haben viele Chancen liegen gelassen und vielleicht das eine Tor zu viel kassiert“, sagte Keeper Manuel Neuer. Das Kopfballtor von Eric Maxim Choupo-Moting (40. Minute) zum 1:0 (1:0) reichte am Dienstagabend nach der 2:3-Heimniederlage nicht zum Halbfinaleinzug.

„Er hat seinen Job, ich habe meinen“

Für Flick geht nun nach der verpassten Titelverteidigung in der Königsklasse die Debatte um seine eigene Zukunft weiter. Bleibt er bei den Bayern oder wird er doch noch Bundestrainer nach der Europameisterschaft im Sommer?

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Befeuert wird die Diskussion auch durch ständige Streitereien mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic. „Er hat seinen Job, ich habe meinen. Es ist alles stabil“, sagte Flick zu den fortgesetzten Querelen direkt nach dem Spiel in Paris – und setzte dann zu einem beinahe fünfminütigen Monolog an.

„Wir wollen möglichst wieder im Finale stehen. Darüber hinaus waren die letzten Wochen mit Fragen gespickt, die nicht immer einfach sind“, so der Bayern-Coach bei Sky. „Ich habe nie etwas zu verkünden gehabt. Deswegen muss man auch mal respektieren, wenn ein Trainer sagt: ‚Nee, ich habe jetzt keine Lust mehr, über dieses Thema zu sprechen‘.“

Flick (r.) redet nach dem Spiel auf Schiedsrichter Daniele Orsato (l.) ein

Quelle: Getty Images

Letztlich seien die Dinge ja auch relativ klar: „Ich habe einen Vertrag beim FC Bayern München. Was passiert? Man macht sich immer Gedanken. Wo geht’s hin, wie geht’s weiter? Ob das jetzt hier alles wunderbar läuft, oder was auch immer – man macht sich immer Gedanken.“

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Für ihn, so Flick, sei Erfolg „ein stetiger Prozess. Wir haben mit den sechs Titeln, die wir gewonnen haben, einen Maßstab gesetzt. Da müssen wir auch weitermachen. Es sind die Spieler da, die Erfolg haben wollen, die Titel holen wollen. Deswegen gibt es einfach auch immer die Situation, alles immer neu zu bewerten und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Da habe ich natürlich auch meine Vorstellungen.“

Seine Familie, so Flick, stehe immer hinter ihm. „Meine Familie würde mich immer unterstützen, ob ich jetzt beim DFB wäre und einen anderen Rhythmus hätte, das wäre für sie völlig egal. Entscheidend ist für sie, dass der Job mir Spaß macht. Deswegen wird sie in allen Dingen, egal wie meine Entscheidung ausfällt, komplett hinter mir stehen. Das ist ein gutes Gefühl.“

„Der Job macht mir sehr viel Spaß. Ich hänge an dem Trainerjob, und deshalb kann ich mir nichts anderes vorstellen. Ich bin es gewohnt, dass man den Erfolgsdruck hat, beim DFB oder bei Bayern München.“