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Borussia Dortmunds Vereinspräsident Reinhard Rauball hat Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge nach dessen kritisch beurteilten Aussagen zur Corona-Impfung von Profifußballern verteidigt. Er möchte in der Debatte „zur Versachlichung beitragen“, sagte der 74-Jährige im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Er hat einen grundsätzlich nicht schlechten Gedanken ausgesprochen. Nämlich den, dass ein einzelner Fußballspieler als Galionsfigur irgendwann ein Vorbild sein könnte für Menschen, die nach wie vor große Sorge davor haben, sich impfen zu lassen.“

In den folgenden Tagen wurde er teils heftig kritisiert, auch von ranghohen Politikern und Ministerpräsidenten. Er sei missverstanden worden, sagte er dann in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“: Ich habe nicht gefordert, dass Spieler vor den anderen geimpft werden, besonders nicht vor älteren Menschen. Stattdessen habe er gesagt, dass Impfungen von Spielern „ein gutes Beispiel sein könnten, um den widerstrebendsten Teil der Bevölkerung davon zu überzeugen“, so der 65-Jährige. Am Samstag (23 Uhr) ist der Bayern-Chef Gast im ZDF-„Sportstudio“.

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Rauball war ebenfalls um Relativierung und Versachlichung bemüht. „Er hat kein Privileg für seine Mannschaft eingefordert. Der Fußball will und wird niemandem den Impfstoff wegnehmen“, sagte Rauball, einst auch Präsident der Deutschen Fußball-Liga (DFL). „Zumal es jetzt erst mal darauf ankommt, dass genügend Impfstoff vorhanden ist.“ Auf die Nachfrage, ob Profis eher geimpft werden sollten, äußerte Rauball deutlich: „Nein. Und nochmals nein!“