Die Oscar-Akademie hat den tätlichen Angriff von Hollywood-Star Will Smith gegen den Komiker Chris Rock bei der diesjährigen Oscar-Gala verurteilt und eine Untersuchung eingeleitet. „Die Akademie verurteilt die Handlungen von Herrn Smith bei der gestrigen Show“, erklärte die Academy of Motion Picture Art and Sciences am Montag. „Wir haben offiziell eine formale Untersuchung zu dem Vorfall eingeleitet und werden weitere Schritte und Konsequenzen (...) prüfen.“

Will Packer, der Produzent der Oscar-Verleihung, hatte den Vorfall zunächst auf die leichte Schulter genommen, twitterte aber später, dass es „ein sehr schmerzhafter Moment für mich war. Auf vielen Ebenen.“

Smith hatte Rock bei der Oscar-Gala am Sonntagabend auf der Bühne des Dolby Theatre in Hollywood eine harte Ohrfeige verpasst, nachdem der Komiker einen Witz über Smiths unter Haarausfall leidende Ehefrau Jada Pinkett Smith gemacht hatte. Zuvor hatte er gegenüber Rock geschimpft, er solle nicht den Namen seiner Frau in den Mund nehmen und dabei mehrere Schimpfwörter verwendet. Kurz Zeit später wurde Smith für seine Rolle in dem Film „King Richard“ mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. In seiner Dankesrede entschuldigte sich Smith unter Tränen bei der Oscar-Akademie („Ich hoffe, die Academy lädt mich nochmal ein“) und den anderen Nominierten – nicht aber bei Chris Rock, der soll sich in einer früheren Oscar-Moderation schon einmal über Smith' Frau lustig gemacht haben.

Unterdessen wurde bekannt, dass die diesjährige Oscar-Gala nach einem Negativrekord im vergangenen Jahr einen deutlichen Zuwachs der Zahl der Fernsehzuschauer verzeichnet hat. Am Sonntagabend schalteten in den USA rund 15,36 Millionen TV-Zuschauer ein, wie der Sender ABC unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte. Das war ein Plus von 56 Prozent im Vergleich zu den 9,85 Millionen Zuschauern 2021. Allerdings war es immer noch die zweitniedrigste Zuschauerzahl in der Geschichte der Academy Awards. Im vergangenen Jahr hatten sich die Zuschauerzahlen im Vergleich zu 2020 mehr als halbiert. Das lag womöglich auch daran, dass die Gala wegen der Corona-Pandemie in einem kleineren Rahmen stattfinden musste als üblich.