Mehrere historische Gebäude der NS-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau sind mit antisemitischen Parolen beschmiert worden. Die Gedenkstätte machte den Vorfall am Dienstag über Twitter publik. Es handele sich um einen „abscheulichen Angriff auf das Symbol einer der größten Tragödien der Menschheitsgeschichte und einen extrem schmerzhaften Schlag gegen das Gedenken an all die Opfer“, die im größten deutschen Vernichtungslager im Zweiten Weltkrieg starben.

Neun hölzerne Baracken seien mit Parolen auf Englisch und Deutsch besprüht worden, hieß es. Einige davon nähmen Bezug auf Bibelpassagen, die häufig von Antisemiten zitiert würden, andere leugneten den Holocaust, also die systematische Ermordung von Millionen Jüdinnen und Juden durch die Nationalsozialisten. Die Polizei sei eingeschaltet worden, Aufnahmen von Überwachungskameras würden ausgewertet und die Schmierereien vor der Entfernung graphologisch untersucht, teilte die Gedenkstätte weiter mit.

Auschwitz als Inbegriff des Bösen

Sobald die Polizei ihre Arbeit abgeschlossen habe, würden die Schmierereien von den historischen Gebäuden entfernt. Das Überwachungssystem der Gedenkstätte würde konstant ausgebaut. Das Geld dafür komme allerdings aus dem Budget des Museums, das während der Corona-Pandemie sehr gelitten habe.

Der Name Auschwitz hat sich als Synonym für den Holocaust und Inbegriff des Bösen weltweit ins Bewusstsein eingebrannt. Allein in Auschwitz-Birkenau – etwa siebzig Kilometer von Krakau entfernt – brachten die Nazis mehr als eine Million Menschen um, zumeist Juden. In ganz Europa ermordeten sie während des Holocausts etwa sechs Millionen Jüdinnen und Juden.