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Saarbrücken (dpa/lrs) - Wegen einer Herstellerwarnung muss im Saarland die geplante Sonderimpfung für ehrenamtliche Mitglieder von Rettungsdiensten mit dem Impfstoff Astrazeneca umgestellt werden. Dessen Produzent habe am Dienstag überraschend einen sogenannten «Rote Hand-Brief» versendet, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.

Darin werde mitgeteilt, dass der Hersteller im Einvernehmen mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur und dem Paul-Ehrlich-Institut empfiehlt, das Präparat nur im Einklang mit den offiziellen nationalen Impfempfehlungen - den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission - zu verwenden.

«Konkret bedeutet dies, dass von einer Anwendung für Personen unter 60 Jahre wegen der Berichte über Blutgerinnsel und Thombozytopenie bei Personen, die den Impfstoff erhalten haben, abgeraten wird», hieß es. Die unvorhergesehene Mitteilung durchkreuze alle Pläne, sämtlichen Mitgliedern der Feuerwehr, des DRK und des THW eine frühe Impfung im Saarland zukommen zu lassen.

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«Das bedauern wir sehr», sagte Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU). Das Sonderkontingent von 14 000 Dosen Astrazeneca stünde nun ausschließlich für die über 60 Jahre alten Mitglieder der Blaulicht-Verbände bereit. Wegen der Knappheit sei es nicht möglich, für die jüngeren Ehrenamtlichen vorgezogene Sonderimpfungen mit anderen Impfstoffen anzubieten. Laut Ministerium öffnet das Saarland allerdings nun bereits am Donnerstag die Impfliste für die Priorsierungsgruppe 3, auf der sich auch die Ehrenamtlichen für einen Termin eintragen können.

Das Ministerium verwies darauf, dass die saarländischen Impfzentren nur ein beschränktes Kontingent der Hersteller Biontech und Moderna bekämen. Der Wunsch des Landes an den Bund, ihnen dauerhaft größere Impfstoffmengen zukommen zu lassen, sei abgelehnt worden.

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