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Köln (dpa) - Betrugs-SMS sorgen für Probleme bei vielen Bundesbürgern. Nachdem mehrere Polizei-Dienststellen sich seit Monatsbeginn zu Wort gemeldet und vor «Smishing» - also dem illegalen Datenabgreifen über SMS - gewarnt haben, meldete sich nun auch die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) in Köln zu Wort. «Das ist eine außergewöhnlich große Häufung von Vorfällen, wir sprechen von einer Welle», sagte Staatsanwalt Christoph Hebbecker. Die Kurzmitteilungen sind häufig als angebliche Information zur Paket-Sendungsverfolgung getarnt. Da in Corona-Zeiten tatsächlich viele Menschen auf Pakete warten, sinkt die Hemmschwelle zum Klicken.

Wer ein Android-Handy hat und auf den mitgeschickten Link geht, der sollte sich danach auf keinen Fall eine als Paketdienst getarnte Schadsoftware herunterladen. Nutzer von Apple-Smartphones sind nicht so stark gefährdet, da bei ihnen der Download dieser Fake-App nicht möglich ist. Sie kommen über den Link häufig zu Fake-Webseiten, wo sie persönliche Daten preisgeben sollen.

Genaue Zahlen zum Ausmaß des Internet-Betrugs gibt es nicht. Die Netzbetreiber setzen unter anderem Missbrauchserkennungssoftware ein. Werden von einer Kundennummer in einem Monat plötzlich Tausende SMS versendet, wird bei den Kunden nachgefragt. Die Netzbetreiber schreiten dann ein und sperren Verbindungen zu den Links, die in den Botnetzen die Runde machen. Allein im April hat die Deutsche Telekom bisher 55 000 solcher Verbindungsversuche unterdrückt und konnte so verhindern, dass Kunden sich eine Schadsoftware herunterladen. Bei Vodafone ist auch von «einer neuen Phishing-Welle» die Rede.

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© dpa-infocom, dpa:210414-99-195293/2