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CSU-Chef Markus Söder will sich bei der Festlegung des Kanzlerkandidaten der Union nicht zur Eile drängen lassen. Er verstehe nicht, dass manche in CDU und CSU diese Entscheidung unbedingt schon vor der für den kommenden Montag geplanten Verkündung des Kanzlerkandidaten oder der Kandidatin der Grünen treffen wollten, sagte Söder Montagabend im Bayerischen Fernsehen.

„Es kann sein, dass wir diese Woche abschließen“, sagte Söder. Es müsse aber nicht so sein – „Entscheidungen müssen reifen“. Die Festlegung müsse auf eine breitere Basis gestellt werden als nur die am Montag erfolgten, erwartbaren Beschlüsse der Parteispitze der CDU für Armin Laschet und der Parteispitze der CSU für ihn.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat eine klare Präferenz für CDU-Chef Armin Laschet bekundet. Die Union habe mit Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder zwei hochgradig geeignete Kandidaten, sagte der CDU-Politiker Günther am Montag in Kiel. Das Präsidium und der Bundesvorstand der CDU hätten sich nachdrücklich hinter die Kandidatur Laschets gestellt und er selbst habe das auch getan.

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Er unterstütze Laschet, „weil ich ihn für den richtigen Kandidaten auch in diesen Zeiten halte – jemanden, der wie kein Zweiter für Europa steht, jemanden, der ausgleichen kann, der Meinungen zusammenführen kann, aber eben auch in Verantwortung als Ministerpräsident gezeigt hat, dass er erfolgreich eine Koalition führen kann, der in der Lage ist, überhaupt Führung in diesen Zeiten zu zeigen“, sagte Günther. „Von daher unterstütze ich die Kandidatur.“

Klar sei aber auch, dass am Montag keine Entscheidung getroffen worden sei. Jetzt sei es wichtig, dass das anstehende Gespräch zwischen Söder und Laschet möglichst bald stattfinde. „Die Bundestagswahl ist bald“, sagte Günther, der auch Landesvorsitzender der Nord-CDU ist. Deshalb sei es richtig, schnell Klarheit zu schaffen. In der CDU gebe es große Sympathien für beide Kandidaten, sagte Günther. „Ich halte Markus Söder für einen hervorragenden Ministerpräsidenten und auch für einen guten Spitzenkandidaten ohne Zweifel – trotz alledem habe ich eine klare Präferenz dazu.“

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