In dem Verfahren zur „Clan-Villa Leverkusen“ ist Anklage gegen sieben Angehörige einer Großfamilie erhoben worden. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Düsseldorf lauten in wechselnder Beteiligung unter anderem auf gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Sozialhilfebetrug, Geldwäsche durch Finanzierung der Clan-Villa, erpresserischen Menschenraub, Zwangsarbeit, Geiselnahme, schweren Raub, gefährliche Körperverletzung, Steuerhinterziehung und mehrfache räuberische Erpressung.

Außerdem wurden die Einziehung von mindestens 340.000 Euro und der Villa als Tatobjekt beantragt. Der Wert der Villa wird auf eine Million Euro geschätzt.

NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur: „Die Anklage wirft den Angeschuldigten schwere Straftaten vor. Allein die Geiselnahme ist mit mindestens fünf Jahren Freiheitsstrafe bedroht. Straftaten sollen sich nicht lohnen. Wir wollen mutmaßliche Täter nicht nur vor Gericht bringen, wir wollen ihnen auch an das inkriminierte Geld. Die Einziehung der Villa und weiterer Vermögenswerte ist beantragt. Die Strafverfolgungsbehörden haben diesen Aspekt immer im Blick.“

Allein der Schaden durch den Sozialleistungsbetrug beläuft sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf rund 450.000 Euro. Drei Angeschuldigte befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Gegen zwei weitere Angeschuldigte wurden die Haftbefehle jeweils gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.