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Nein, sie waren natürlich gar nicht enttäuscht, dass dieses Mal in Deutschland gedreht wird, versichern alle Kandidatinnen dem neuen „Bachelor“. Dabei friert man als Zuschauer schon ein bisschen beim bloßen Anblick der Flirttruppe, die sich in Kunstpelzdecken gewickelt um ein Lagerfeuer in Berlin versammelt hat. Wenn das hier gute Bedingungen sind, dann doch höchstens für Blasenentzündungen.

Corona-bedingt wird die neue Staffel „Bachelor“ nicht in Mexiko und nicht einmal in Griechenland gefilmt, wohin viele Dating-Shows jüngst ausgewichen sind. Sondern in Deutschland, Spree-Ufer statt Strand, Hotel-Schwimmbad statt Villenpool. Rosenverteiler Niko Griesert findet es super. „Ich bin stolz, dass ich der erste Bachelor in Deutschland bin“, sagt er beim Helikopterflug über Berlin. Er wolle schließlich keinen Urlaubsflirt haben, sondern eine Frau dort kennenlernen, wo man später im besten Falle auch gemeinsam leben werde. Dass das dann gar nicht in Berlin wäre, sondern sehr wahrscheinlich in Osnabrück, wo Griesert lebt, oder halt in Pfungstadt, Tuttlingen oder Birenbach, wo einige der Single-Frauen herkommen, kann man ja erst einmal vernachlässigen.

Der „Bachelor“ hat die Schote übrigens direkt wieder ausgespuckt – aber erst, als es Stefanie Desiree nicht mehr sehen konnte

Quelle: TVNow/Foto: TVNOW

Denn bevor es an die Wahl des zukünftigen Wohnortes geht, sollte man sich zuerst kennenlernen. Immerhin eine Kandidatin interessiert, ob der „Bachelor“ in die Oper geht und sehr tolerant ist, die anderen beschränken sich darauf, seine Augenfarbe festzustellen („Du hast blaue Augen“ – „Ich weiß immer gar nicht, was ich mit Komplimenten machen soll“). Stefanie Desiree, eine von mehreren Doppelnamen-Trägerinnen, die RTL jede Staffel zuverlässig auftreibt, hat wenigstens ein außergewöhnliches Mitbringsel dabei. Zwei Chilischoten, die eine holt sie aus ihrem Dekolleté, die andere unter dem Rock hervor. Bevor man auch nur darüber nachdenken kann, wo die Chilis wohl genau gesteckt haben und ob das nicht furchtbar gebrannt hat, beißt der „Bachelor“ auch schon rein. Er ist also, so viel steht schon mal fest, ein sehr höflicher Mensch.

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Die Frauen freuen sich auch über seine anderen Qualitäten, zum Beispiel jene, dass er groß ist: „Ich kann ihn von unten anschauen!“ Als er dann auch noch erzählt, dass er sich einen Hund und ein Haus mit seiner zukünftigen Partnerin vorstellen kann, flippen einige Kandidatinnen regelrecht aus vor Begeisterung – und dabei wissen sie noch gar nichts von seinem wahrscheinlich sehr sicheren Einkommen als IT-Projektleiter. Die 50er-Jahre-Traummann-Fantasie könnte jetzt höchstens noch Risse bekommen, wenn Griesert von seinem zehn Jahre alten Kind erzählt, das in den USA bei der Mutter lebt. Aber das hebt er sich wohlweislich für Folge 2 auf.

In der stoßen dann wohl auch die fünf Frauen noch dazu, die sich derzeit noch in Quarantäne befinden und bisher nur eine kurze Videobotschaft an den „Bachelor“ schicken konnten. Alle fünf sind automatisch weiter, auch ohne Rosenübergabe – was den Frauen gegenüber, die sich in Berlin bei winterlichen Temperaturen in Spaghettiträger-Kleider gequält haben, irgendwie unfair erscheint. Aber damit ist es ein bisschen so wie mit mancher Lockdown-Vorgabe: Eine bessere Regelung fällt einem spontan auch nicht ein.

Michèle und Niko kannten sich schon – das sorgt für Argwohn unter den Frauen

Quelle: TVNow/Foto: TVNOW

Und so bleibt den „Ladys“ als großer Aufreger der ersten Nacht der Rosen lediglich die Sache mit Michèle: Sie und der „Bachelor“ haben sich vor einiger Zeit schon mal bei Instagram Nachrichten geschickt, das ganze verlief dann im Sand. Michèle weiß nicht mal mehr, wann genau das überhaupt war. Klingt absolut belanglos? Ist es in einigen Kandidatinnen-Köpfen aber so gar nicht. Der Tenor: Wenn Michèle ihn damals „nicht wollte“ – wieso will sie ihn jetzt auf einmal? Doch sicher nur, weil Griesert jetzt der „Bachelor“ sei. (Warum er sie auf einmal „will“, wird übrigens nicht infrage gestellt.)

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Das ist ein solider Ausgangspunkt für erste Zerwürfnisse. Bislang halten sich die Frauen aber noch gegenseitig davon ab, allzu krass zu lästern – aus „Angst“ vor den Mikrofonen, die zuverlässig jede Bösartigkeit aufzeichnen. Aber schon die Vorschau auf nächste Woche zeigt: Langfristig kann der Zicken-Dynamik dieser Sendung einfach keine widerstehen.

Und welche Namen sollte man sich schon mal merken?

Maria ist ein Dating-Show-Einhorn, denn: Sie hat kein Instagram. Sie ist also nicht für den fame dabei! Das ist ungewöhnlich. Genauso wie ihre Behauptung, dass sie Namen schmecken könne. „Albert oder so ist wirklich nicht lecker. Thomas spüre ich zwischen meinen Zähnen, weil es Erdnuss ist.“ Wonach der Bachelor-Vorname Niko schmeckt, verrät Maria leider nicht, er sei aber „lecker“. Warum Maria mitten in der Nacht der Rosen in Tränen ausbricht? Sie weiß es selbst nicht – was dieser Pandemie-Tage aber absolut relatable ist.

Am offensivsten auf den „Bachelor“ geht bislang Nora zu. Die ausgebildete Tänzerin tanzt im Vorstellungsclip an der Stange, erwähnt auch gegenüber Griesert recht schnell, dass sie Poledance kann und ist der Meinung, dass man jeden Mann „rumkriegen“ kann – „zumindest für eine Nacht.“ Und hey, die erste Nacht der Rosen hat sie mit ihrer durchschaubaren Taktik tatsächlich überstanden!

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Eine dramatische Hintergrundstory hat Jacqueline mitgebracht: Als Kind hatte sie einen Klumpfuß, deshalb war eines ihrer Beine sechs Zentimeter kürzer als das andere, an besagtem Fuß hat sie nur vier Zehen. Inzwischen hat sie ihr Bein verlängern lassen. Das wird sicherlich noch auf die ein oder andere Weise und womöglich auch tränenreich ausgeschlachtet.

Kennen Sie schon unseren Trash-TV-Kanal bei Instagram? Dort diskutieren wir auch gerne über den „Bachelor“ – machen Sie doch mit!

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