In seinem Londoner Exil verfasste der damals 32-jährige Sebastian Haffner seine Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik und den Aufstieg des NS-Regimes. 1938 blieb das Manuskript unveröffentlicht, erst 2000 kam es als posthum als Buch heraus und wurde nicht nur von Kritikern mit Lob überschüttet. Auch beim Publikum war der Erfolg derartig, dass sich das Werk ab dem 18. Dezember ein Dreivierteljahr auf Platz eins der „Spiegel“-Bestsellerliste hielt. Haffners Beobachtungsgabe, sein Denkhorizont und seine Formulierungskunst ermöglichten Einsichten, die alle geschichtswissenschaftliche Literatur nicht bieten konnte. Die Originalität des Autors belegt schon der erste Satz im Prolog.
Sebastian Haffners Memoiren: Mit Gewehren schuf das NS-Regime sich seine Kameraden
2021-01-02T10:10:15.888Z
Im Jahr 2000 erschien Sebastian Haffners „Geschichte eines Deutschen“. Weil es fesselnd die Erosion der Demokratie zwischen 1914 und 1933 beschrieb, rief das Buch ein einzigartiges Echo hervor. Eine erneute Lektüre.
Source: welt