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Schwerin (dpa/mv) - Wie schon bei der Wahl zum CDU-Bundesvorsitzenden findet Armin Laschet auch bei der Kür zum Kanzlerkandidaten nicht die uneingeschränkte Unterstützung der CDU Mecklenburg-Vorpommerns. «Für uns steht die Frage im Mittelpunkt, wer in der Lage ist, am ehesten die Bundestagswahl zu gewinnen. Das ist der, der den größten Rückhalt bei den Wählern hat. Und laut Umfragen ist das derzeit Markus Söder», sagte CDU-Landesgeneralsekretär Wolfgang Waldmüller am Montag in Schwerin.

Dass sich am Morgen das CDU-Präsidium für Laschet als Kanzlerkandidaten der Union ausgesprochen und damit dem Parteichef den Rücken gestärkt habe, sei nicht ungewöhnlich. Nun sei es an Laschet und CSU-Chef Söder, sich möglichst rasch zu einigen, wer als Kanzlerkandidat antritt und für Geschlossenheit in den Reihen der Union sorgt. «Schließlich wollen wir Wahlen gewinnen», betonte Waldmüller. Zusammen mit dem Bundestag wird Ende September auch der Landtag in Mecklenburg-Vorpommern neu gewählt.

Der CDU-Landesvorsitzende Michael Sack sagte dem NDR, er könne mit beiden Kandidaten sehr gut leben. Auch er mahnte aber eine baldige Entscheidung zur Spitzenkandidatur an. «Ich halte es für wichtig, dass wir diese Diskussion führen. Man merkt, dass es die Menschen interessiert - und auch unsere Parteimitglieder», sagte Sack. Nach seinen Angaben hatte der CDU-Landesverband von Kanzlerin Angela Merkel bei der Wahl des CDU-Bundesvorsitzenden im Januar mehrheitlich zu Laschets Konkurrenten Friedrich Merz tendiert.

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Das CDU-Präsidium hatte sich am Montagmorgen einmütig hinter eine Kanzlerkandidatur von Parteichef und NRW-Ministerpräsident Laschet gestellt. Wie der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier nach einer Sitzung des Präsidiums in Berlin sagte, habe das CDU-Präsidium Laschet ohne Ausnahme unterstützt. Die Vorstellung der CDU-Spitze sei es, eine gemeinsame Lösung mit der CSU in Wochenfrist hinzubekommen. Laschet und Söder hatten am Sonntag erstmals ihre Bereitschaft zur Kandidatur öffentlich erklärt.

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