Der 22. September 2013 war der Höhepunkt in der politischen Karriere von Angela Merkel. Die Unionsparteien erreichten an diesem Tag mit 41,5 Prozent der abgegebenen Stimmen ein sensationelles Wahlergebnis, das an die Hochzeiten des westdeutschen Parteiensystems aus den 60er- und 70er-Jahren erinnerte. Das Zauberwort politischer Beobachter hieß „asymmetrische Demobilisierung“ und brachte manche von ihnen an den Rand der Verzweiflung. Der Bundeskanzlerin war es gelungen, die politisch strittigen Themen von der Tagesordnung zu nehmen.

Davon ist heute nichts übrig geblieben, außer der Versuch, möglichst nicht für die Fehlschläge unserer Pandemiebekämpfung verantwortlich gemacht zu werden.