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Fast dreidimensional wirkende Bilder mit einem gigantischen Kontrast von tiefstem Schwarz bis zu strahlendem Weiß, in allen Nuancen natürliche Farben und schlierenfrei dargestellte Bewegungen: Fernseher mit OLED-Bildschirmen sind für ihre herausragende Bildqualität berühmt.

Mit seinem neuesten Modell OLED G1 will der Hersteller LG das noch toppen: Da feiert eine neue Bildschirmgeneration Premiere, LG nennt sie OLED Evo.

Gleichzeitig führt LG mit dem G1 auch eine neue Version seines WebOS-Betriebsssystems ein und verspricht damit eine komfortablere Bedienung. Und dann ist da noch das Gallery-Design. Macht das den Fernseher zum Gesamtkunstwerk? Der Test von „Computer Bild“ verrät es.

LG OLED G1: Das ist neu bei OLED Evo

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Fernsehbilder setzen sich generell aus winzig kleinen Pünktchen zusammen, bei der heute gängigen UHD-Auflösung sind es zig Millionen Pixelchen. Die sind rot, grün und blau, in der Mischung ergeben sich daraus die farbigen Bilder.

Bei LCD-Bildschirmen sind die einzelnen Pixel durchsichtig, erst eine großflächige weiße Lichtquelle dahinter, das sogenannte Backlight, bringt LCD-Bildschirme zum Leuchten.

So ist bei Bedarf gewaltige Helligkeit möglich, ganz tiefes Schwarz können LCD-Bildschirme dagegen kaum darstellen. Denn auch durch schwarz oder undurchsichtig geschaltete Pixel dringt immer etwas vom Backlight durch.

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Diese – wenn auch minimale – Aufhellung lässt die Bilder weniger tief und weniger klar wirken. OLED-Bildschirme arbeiten dagegen mit selbstleuchtenden Pixeln.

Auch auf dem optionalen Gallery Stand gibt der LG OLED G1 eine gute Figur ab

Quelle: LG Electronics, Computer Bild

Für jeden der winzigen Bildpunkte ist eine nadelspitzenfeine Leuchtdiode zuständig, eine LED aus organischem, sprich kohlenstoffbasiertem Material. Ist die abgeschaltet, sehen wir einen perfekt schwarzen Punkt.

Für die zig Millionen LEDs setzt LG nun neue Materialmischungen ein. Damit will LG die gewünschten Rot-, Grün- und Blautöne präziser treffen und im Endeffekt mehr Farben und größere Helligkeit erzielen.

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Die Bildschirmherstellung erfolgt bei der Konzernschwester LG Display. Die beliefert auch andere Marken mit OLED-Bildschirmen, die OLED-Evo-Generation ist aber LG-Fernsehern vorbehalten.

Künstliche Intelligenz für schärfere TV-Bilder

OLED Evo erfordert auch eine neue Ansteuerung des Bildschirms. Dafür setzt LG seinen hauseigenen Alpha-9-Prozessor der vierten Generation ein. Der verfügt über eine mithilfe künstlicher Intelligenz (AI, Artificial Intelligence) trainierte Bildmustererkennung, um unterschiedlichste Videoauflösungen auf die Bildschirmauflösung zu skalieren und bei Bedarf Bildkorrekturen vorzunehmen.

Dabei soll der Prozessor zum Beispiel Gesichter vom Bildhintergrund unterscheiden können, um etwa Augen nachzuschärfen, nicht aber Hintergründe. Dementsprechend taucht das AI-Kürzel häufiger in den Einstellmenüs auf, doch dazu weiter unten mehr.

Der LG OLED G1 ist über seine gesamte Bildschirmfläche nur gut daumendick

Quelle: Computer Bild

An den wichtigsten Eckdaten hat sich indes wenig geändert: Es bleibt bei der UHD-Auflösung mit 3840 x 2160 Bildpunkten, die Bildwiederholfrequenz beträgt bei OLED-Fernsehern seit jeher 100 bis 120 Hertz, der gigantische Kontrast und das weite Farbspektrum zeigen auch in HDR-Technik produzierte Filme in voller Pracht. Denn da fangen die Kameras deutlich mehr Farben und einen größeren Helligkeitsumfang ein.

LG OLED G1 hat flachen Bildschirm im Gallery-Design

Das Design hat LG gegenüber dem Vorgängermodell OLED GX nur behutsam verändert. Das ist gut so, denn bereits das war spektakulär: Andere OLED-Fernseher sind zwar in ihrer oberen Hälfte superflach und spielen dort die Möglichkeiten der wenige Millimeter dünnen OLED-Bildschirme aus. Auf der unteren Hälfte ist jedoch in der Regel ein dickes Gehäuse für die Anschlüsse und die gesamte Elektronik aufgesetzt.

Ganz anders beim LG OLED G1: Der verfügt über eine komplett plane Rückwand und ist über seine gesamte Fläche nur gut daumendick. LG brachte dort die gesamte Technik unter. Anschlüsse und Kabel sind in Mulden eingelassen, eine weitere Mulde im oberen Bereich nimmt eine spezielle Wandhalterung auf.

Die serienmäßige Wandhalterung macht sich in einer Mulde in der Rückwand ganz flach

Quelle: Computer Bild

So lässt sich der Fernseher praktisch lückenlos an die Wand hängen – sehr schick. LG spricht dabei vom Gallery-Design. Die Wandhalterung gehört sogar zum Lieferumfang, es lassen sich aber auch Standardhalterungen montieren.

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Füße zur Platzierung auf einem Sideboard liefert LG dagegen nicht mit, sie sind bei Bedarf für 150 Euro zu haben. Optional bietet LG auch ein Bodenstativ an (Gallery Stand). Der Preis dafür ist noch offen.

Beim Gallery-Design darf auch eine Kunstgalerie-Funktion nicht fehlen. Da können Nutzer Bilderserien aus verschiedenen Themen auswählen, etwa Naturfotos oder berühmte Kunstwerke. Das ist schön anzusehen, der Wechsel im fest vorgegebenen 14-Sekunden-Rhythmus wirkt allerdings eher unruhig. Auch Ein- und Ausschaltautomatiken mit Timer oder Bewegungssensoren fehlen leider.

Anschlüsse satt und klangvolle Optionen

Auf der Rückseite finden sich vier HDMI-Anschlüsse für externe Zuspieler – einen analogen Videoeingang für alte Zuspieler hat der LG OLED G1 nicht. Der TV-Empfang kann per Antenne, Satellit und Kabel erfolgen, auf USB-Festplatten sind TV-Aufnahmen möglich.

Während einer Aufnahme zeigt der Fernseher bei Bedarf ein anderes Programm auf seinem Bildschirm, doppelte Empfangsteile machen das möglich. Insgesamt stehen drei USB-Anschlüsse zur Verfügung, etwa auch zur Foto- und Videowiedergabe.

Auch an einen Kopfhörerausgang hat LG gedacht. Kopfhörer lassen sich auch per Bluetooth koppeln, alternativ können Bluetooth-Lautsprecher als Effektboxen für virtuellen Raumklang dienen.

Der LG OLED G1 hat vier HDMI-2.1-Eingänge, außerdem drei USB-Anschlüsse und einen Kopfhörerausgang

Quelle: Computer Bild

Es ist sogar echter Raumklang möglich, dazu sind dann aber Boxen mit WiSA-Funktechnik erforderlich. Die gibt es zum Beispiel von LG, Klipsch und Bang & Olufsen.

Doch auch ganz ohne externe Helfer ist der LG OLED G1 für erstaunlich satte Klänge gut, erst hohe Lautstärke lässt ihn etwas dünn und hart klingen.

Ganz großes Kino für Gamer

Die HDMI-Anschlüsse entsprechen alle der neuesten Version HDMI 2.1, die 4K-Auflösung mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde zulässt – wichtig für den Anschluss der neuen Spielekonsolen Playstation 5 und Xbox Series X.

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Auch variable Bildraten sind beim LG OLED G1 an allen vier HDMI-Eingängen zulässig (VRR) einschließlich der Standards AMD Freesync Premium und Nvidia G-Sync, so kommen auch PC-Gamer voll auf ihre Kosten.

Die Eingabeverzögerung (Latenz) liegt bei der Standardmessung mit 60 Hertz bei 13 Millisekunden in der Bildmitte und damit im grünen Bereich. Bei 120-Hertz-Zuspielung halbiert sich der Wert. Neu und etwas verwirrend: Der Spielmodus heißt beim LG nun Spiele-Optimierer.

Zusätzlich gibt es im Hauptmenü einen gleichnamigen Eintrag, wo Gamer weitere Einstellungen vornehmen können – zusätzlich zu den erweiterten Einstellungen im Bildmenü. Da lassen sich Freesync und G-Sync aktivieren, außerdem verspricht ein Boost-Modus noch mal eine verkürzte Reaktionszeit.

Für Gamer bietet der neue LG OLED G1 ein eigenes Einstellmenü zur Bildoptimierung

Quelle: Computer Bild

Im Test ließ sich die allerdings nicht nachvollziehen. Hilfreich sind separate Regler mit den etwas rätselhaften Bezeichnungen Schwarz-Stabilisator und Weiß-Stabilisator. Damit können Gamer sehr dunkle Bereiche aufhellen und in überstrahlten Bereichen Details sichtbar machen.

Neues Betriebssystem mit neuer Ansicht

Für seine neue Fernsehergeneration hat LG sein hauseigenes Betriebssystem WebOS gründlich überarbeitet. Im Vergleich etwa zu Android bietet es eine besser aufs Fernsehen abgestimmte App-Auswahl, die zum Beispiel Apple TV und Sky Q umfasst. Außerdem sind TV-Funktionen, Streaming und weitere Extras nahtlos integriert.

Auffälligste Neuerung von WebOS 6.0: Nach einem Druck auf die Home-Taste der Fernbedienung sehen Nutzer nicht mehr wie bei früheren LG-Fernsehern eine schmale Menüleiste mit App-Symbolen, stattdessen erscheint ein Vollbildmenü. Da sind weiterhin unten die installierten Apps zu sehen, die Reihenfolge lässt sich nach Geschmack anpassen, missliebige Apps sind einfach entfernbar.

LG will mit der neuen Vollbild-Ansicht seines WebOS-Betriebssystems die Auswahl, mit den platzierten Empfehlungen wirkt es jedoch überladen

Quelle: Computer Bild

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Darüber füllen Empfehlungen den Bildschirm, die sich an den Sehgewohnheiten der Nutzer orientieren sollen. Dass allerdings im Test im März Weihnachtslieder zwischen Quizshow und Mr. Bean auftauchten, ließ an der Intelligenz des Empfehlungsalgorithmus zweifeln. Ganz oben füllen Wettervorhersage und ein großes Fenster für die Suchfunktion den Bildschirm, dazwischen eins mit Bedientipps.

Werbung im Hauptmenü lässt sich mit einem versteckten Schalter deaktivieren: SystemeinstellungenZusätzliche EinstellungenStartseiteneinstellungenHomepromotion aus. Während des Testzeitraumes war damit keine Werbung im Startmenü zu sehen, hoffentlich bleibt es dabei.

LG OLED G1 hat Fernbedienung mit guter Spracheingabe

Die Fernbedienung des LG OLED G1 ist ebenfalls neu. Sie liegt gut in der Hand, die wichtigsten Tasten sind griffgünstig platziert. Bereits in früheren Generationen bewährt hat sich die Bewegungssteuerung: Damit lässt sich aus dem Handgelenk ein Mauszeiger über den Bildschirm bewegen, das erspart die sonst übliche Tipperei auf die Pfeiltasten.

Färbt sich der Mauszeiger violett, ist mit langem Druck auf die OK-Taste ein Kontextmenü mit hilfreichen Infos und weiteren Funktionen verfügbar. Außerdem ist ein Mikrofon zur Sprachsteuerung eingebaut, dabei können Nutzer zwischen drei Assistenten wählen: Ein Druck auf die Mikrofontaste aktiviert den LG-eigenen ThinQ-Dienst.

Die Fernbedienung des LG OLED G1 liegt gut in der Hand und enthält ein Mikrofon zur Spracheingabe

Quelle: Computer Bild

Damit lassen sich TV-Programme im Klartext wählen, im Test fand der auch Serien von Netflix und Amazon Prime Video. Nur Mediatheken waren da noch nicht eingebunden. Alternativ gibt es ganz unten auf der Fernbedienung Tasten für Alexa und für den Google Assistant. Und wer als Apple-Nutzer sein smartes Zuhause per Homekit steuert, kann den LG OLED GX auch da einbinden.

Dank NFC-Technik vereinfacht die neue Fernbedienung außerdem die Verbindung des Fernsehers mit einem ebenfalls NFC-fähigen Smartphone. Hält der Nutzer das Telefon an die Fernbedienung, öffnet sich automatisch ein Menü zur Bildschirmspiegelung und mit weiteren Funktionen. Auf LG-Smartphones soll sich auch in der anderen Richtung das laufende TV-Programm vom Fernseher übertragen lassen.

Mehr Licht auch in den Menüs

Die Bedienung des Fernsehers ist trotz der zahlreichen Funktionen schnell gelernt, im Zweifel lässt sich die Bedienungsanleitung auf den Bildschirm holen. Dank Verlinkung ist von dort gleich der Sprung in entsprechende Untermenüs möglich – sehr hilfreich. Mit dem neuen WebOS 6.0 wählte LG eine hellere und besser lesbare Menügestaltung.

Auch klassische TV-Tugenden vernachlässigt LG nicht: Die Senderliste lässt sich vergleichsweise einfach umsortieren, noch besser klappt das mit einer Favoritenliste. Die Programmvorschau (EPG) ist übersichtlich, beim Blättern lädt sie schnell die Sendungen der aufgeführten Kanäle nach.

Im Test mit der Analyse- und Kalibrier-Software Portrait Displays Calman glänzte der LG OLED G1 mit sehr akkurater Farbwiedergabe

Quelle: Computer Bild

Außerdem reduzierte LG in den Einstellungen die Untermenüs und sorgte damit für mehr Übersicht. Einzige Ausnahme: Das Untermenü „Support“ könnte besser „Sonstiges“ heißen, denn dort finden sich zum Beispiel auch Energiespar-Einstellungen.

Das bringt OLED Evo bei der Bildqualität

Die wichtigste Frage im Test lautete jedoch zweifellos: Was bringt OLED Evo in der Praxis? Die Antwort ist ganz klar: bessere Bildqualität. Im Vergleich zur Vorgängergeneration brachte es der LG OLED G1 mit seinem OLED-Evo-Bildschirm im Testlabor auf 14 Prozent höhere Spitzenhelligkeit und knackte locker die Marke von 800 Candela pro Quadratmeter (Nits).

Diesen Wert erreichte er mit natürlich eingestellten Farben. Mit sämtlichen Reglern auf Rechtsanschlag wäre noch etwas mehr drin, allerdings mit grellen und kalten Farben als unerwünschte Nebenwirkung.

In Fotos lässt sich der Unterschied zwischen vorheriger OLED-Generation (links) und OLED evo nicht darstellen

Quelle: Computer Bild

Noch deutlicher war der Fortschritt, wenn großflächig helle Bilder gefragt waren. Dann lag der LG OLED G1 mit satten 23 Prozent im Plus gegenüber seinen Vorgängern. Bei Spielfilmen im schummerigen Wohnzimmer ist das weniger relevant, bei Fußballspielen am sonnigen Nachmittag dagegen bewirkt die höhere Flächenhelligkeit einen brillanteren Bildeindruck.

Bei der Genauigkeit der Farben hat sich messtechnisch wenig getan, da gaben beide Generationen im Test makellose Bilder mit vernachlässigbaren Farbabweichungen ab. Zeigten aber beide nebeneinander das identische TV-Programm und die gleichen Filme, wirkten Hauttöne beim Neuen eine Spur natürlicher, Mischfarben generell differenzierter.

Die besten Bildeinstellungen für den LG OLED G1

Dem LG OLED G1 lässt sich ohne komplizierte Menüeinstellung die bestmögliche Bildqualität entlocken. Am wichtigsten ist dafür wie üblich die Wahl des optimalen Bildmodus.

Der heißt in diesem Fall Filmmaker Mode. Damit sind die Farben in sämtlichen Helligkeitsstufen ab Werk perfekt eingestellt, nur die Helligkeit ist etwas düster. Da können Nutzer in den Erweiterten Einstellungen nachhelfen, indem sie OLED-Licht auf 80 aufdrehen. Im Test verbesserte sich damit sogar noch die Farbtreue ein wenig.

Ganz wichtig: Diese Wahl ist mehrfach erforderlich: Für TV-Wiedergabe, für HDMI-Quellen und für Streaming mit den auf dem Fernseher installierten Apps. Auch für HDR-Wiedergabe ist diese Einstellung erneut erforderlich, nur entfällt in diesem Fall die Anhebung des OLED-Lichts – das steht für HDR bereits auf Maximum.

Der LG OLED G1 bietet zahlreiche Optionen zur Bildoptimierung

Quelle: Computer Bild

Wurde der Filmmaker Mode in allen Fällen einmal eingestellt, merkt sich der Fernseher diese Wahl. Darüber hinaus bietet der LG OLED G1 eine Menge Möglichkeiten zur Feinjustage in den Erweiterten Einstellungen:

– Untermenü Helligkeit: Schalten Sie HDR Tone Mapping ein, dann passt der Fernseher den Kontrast ständig an die laufenden Bilder an, um Absaufen in dunklen Szenen und Überstrahlen in hellen zu vermeiden. Die Wirkung erfolgt subtil und ohne Nebenwirkungen. Wählen Sie außerdem Helligkeit Niedrig oder Mittel, um normale TV-Sendungen und Filme ohne HDR-Technik brillanter aussehen zu lassen. Das entspricht nicht der reinen Lehre, sieht aber gerade in heller Umgebung gut aus. Alle anderen Unterpunkte bleiben in Werkseinstellung.

– Untermenü Farbe: Da können alle Einstellungen bleiben, wie sie sind, ohne technische Hilfsmittel lassen sich da keine Verbesserungen erzielen.

– Untermenü Klarheit: Mit Rauschunterdrückung Automatisch und MPEG-Rauschunterdrückung Automatisch überlassen Sie dem Fernseher den Einsatz der Filter gegen grieselige Flächen und tanzende Klötzchen im Bild. Beide arbeiten angenehm zurückhaltend, sodass in Filmklassikern wie „Matrix“ etwas Ruhe ins Bild einkehrt, aber weder Filmkorn noch Texturen verschwinden. Glatte Abstufung Mittel bügelt unschöne Farb- und Helligkeitsstufen in Verläufen wie Abendhimmeln aus. Im gleichen Untermenü befinden sich auch die Einstellungen zur Bewegungsglättung, bei LG heißt die True Motion. Die Wahl ist wie immer Geschmackssache: Die neue Option Filmische Bewegung belässt es bei den 24 Filmbildern pro Sekunde und korrigiert nur holprige Bewegungsabläufe, die auf Produktions- und Senderseite durch Konvertierung von Bildraten entstehen. Die Einstellung Glatte Bewegung berechnet Zwischenbilder, sodass Bewegungen flüssig ablaufen. Das gelang dem Fernseher im Test ohne nennenswerte Artefakte. Der Menüpunkt Nutzerauswahlführt zu den Detaileinstellungen einschließlich OLED Motion Pro. Damit fügt der Fernseher blitzschnelle Schwarzphasen ein, um in Bewegungen den Schärfeeindruck zu erhöhen. Das funktioniert, der Unterschied fällt aber nur geübten Zuschauern aus sehr kurzer Distanz auf – und es kostet Helligkeit, weshalb diese Option im Test ausgeschaltet blieb.

In den Energiespar-Einstellungen des LG OLED G1 lässt sich der empfehlenswerte Umgebungslichtsensor aktivieren

Quelle: Computer Bild

– Filmmaker-Modus Auto-Einstellung: Dieser Schalter ist nur interessant, wenn Sie grundsätzlich einen anderen Bildmodus als den Filmmaker Mode eingestellt haben – etwa Kino. Dann bewirkt die Auto-Einstellung einen Wechsel, sobald ein per HDMI angeschlossener Zuspieler oder ein Streamingdienst einen Spielfilm signalisiert.

– Weniger Blaulicht: Damit reduziert der Fernseher den Blauanteil im Bild, technisch gesehen reduziert sich damit die Farbtemperatur von 6500 auf 5300 Kelvin. Das bewirkt einen unschön rötlich-braunen Farbstich und soll abends das Einschlafen erleichtern. Allerdings ist bereits in Filmen mit korrekter Farbeinstellung der Blauanteil deutlich kleiner als etwa bei der Smartphone- und Computernutzung mit Text auf weißem Hintergrund, wo die Blaufilterfunktion populär ist. Gesundheitsschäden durch blaue Lichtanteile des Bildschirms sind laut aktuellen Studien nicht zu erwarten, schon gar nicht von OLED-Bilschirmen mit ihrem geringen Anteil an UV-Licht.

Im Hauptmenü können Sie im Bereich Support und dort im Untermenü Energiesparen den empfehlenswerten Helligkeitssensor aktivieren. Stellen Sie dazu Energiesparschritt Automatisch ein.

Optionen rund um die künstliche Intelligenz versteckt LG in Allgemeine Einstellungen, dort unter AI Dienste. Da ist in erster Linie Einstellung der AI Helligkeit empfehlenswert, eine subtile Tonwertkorrektur passend zur Umgebungshelligkeit.

Guter Klang mit Einmessautomatik

Auch für den Ton bietet der LG OLED G1 interessante Einstelloptionen. Die wichtigste ist die automatische Einmessung, die finden Nutzer ebenso im Umfeld der künstlichen Intelligenz in Allgemeine Einstellungen unter AI Dienste.

Wählen Sie AI Akustikabstimmung und starten Sie den Einmessvorgang gemäß Bildschirmanleitung. Der Fernseher gibt dann plätschernde Geräusche von sich und erfasst mit dem Mikrofon in der Fernbedienung den tatsächlichen Klang im Raum.

Anschließend stellt der Fernseher den Klang automatisch so ein, dass die Wiedergabe möglichst natürlich wirkt. Im Test hatte das merklich klarere Stimmen und brillantere Höhen zur Folge, außerdem überraschte der Fernseher mit vergleichsweise vollem und rundem Klang.

Zusätzlich lässt sich der virtuelle 3-D-Klang Dolby Atmos zuschalten. Das bewirkte im Test allerdings eher härtere als räumlichere Klänge und blieb daher abgeschaltet.

Der LG OLED G1 klang im Test erstaunlich kraftvoll, Dolby Atmos bringt dabei deutlich weniger als die automatische Einmessung

Quelle: Computer Bild

Fazit: Der LG OLED 65G19LA zählt zu den besten Fernsehern, die „Computer Bild“ bislang im Test hatte. Er zeigte überragende Bildqualität, die neue Bildschirmgeneration OLED Evo legt merklich an Helligkeit zu und stellt Hauttöne noch eine Spur natürlicher dar als die bereits sehr guten Vorgänger. Das ist kein gewaltiger Unterschied und schon gar keine Revolution, aber die Bezeichnung OLED Evo deutet ja auch eher auf Evolution hin.

Dank blitzschneller Bildverarbeitung und HDMI-Eingängen der neuesten Version 2.1, die 4K-Bilder mit bis zu 120 Hertz verarbeiten, eignet sich der LG OLED G1 auch hervorragend für Spielekonsolen. Außerdem kann der Fernseher sein flaches Design mit verborgener Wandhalterung in die Waagschale legen, der Ton ist dennoch erstaunlich gut.

An Komfort lässt es der G1 ohnehin nicht mangeln, mit allen wichtigen Streaming-Apps, AirPlay und weiteren Vernetzungsmöglichkeiten plus guter Suchfunktion inklusive Spracheingabe zählt er auch zu den smartesten Fernsehern.

Außer in der getesteten Größe mit 65 Zoll und 164 Zentimeter Bildschirmdiagonale bietet LG den G1 eine Nummer kleiner an mit 55 Zoll und 140 Zentimetern – bei ansonsten identischen Eigenschaften. Auch eine Nummer größer mit 77 Zoll und 195 Zentimetern ist er verfügbar. Da passt allerdings der optionale Standfuß nicht.

Stärken: überragende Bildqualität, satter Ton, durchdachtes Bedienkonzept, alle wichtigen Streaming-Apps

Schwächen: Hauptmenü etwas überladen

Testnote: sehr gut (1,3)

Preis: ab 3499 Euro (65 Zoll)