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Uhrensammler aus Leidenschaft: Roman Piekarski

Foto: Phil Noble / REUTERS

Die Brüder Roman und Maz Piekarski haben ein halbes Jahrzehnt damit verbracht, Kuckucksuhren zu sammeln. In ihrem Besitz befinden sich nun 750 Stück – laut eigenen Aussagen sei das die größte Sammlung an Kuckucksuhren weltweit. Jetzt stellt sich ihnen die Frage: Wer übernimmt die wertvollen Stücke? Denn die Männer haben keine Kinder, und mit zunehmendem Alter machen sie sich Gedanken darüber, was nach ihrem Tod mit dem Museum und damit ihren Uhren geschehen soll.

Diagnose mit 28 Jahren: Multiple Sklerose

»Maz hatte eine schwere Corona-Erkrankung, ich habe Multiple Sklerose. Dass wir keinen geeigneten Erben finden, macht mir schon sehr große Sorgen«, sagt Roman Piekarski in einem Interview mit der »Süddeutsche Zeitung«  . Bereits mit 28 Jahren wurde er mit der Nervenkrankheit diagnostiziert, damals gab man ihm noch eine Lebenserwartung von drei Jahren. Das sei auch der Grund für sein Single-Dasein: »Ich wollte nicht heiraten, weil ich niemanden damit belasten wollte«, sagte Roman im Gespräch mit britischen Medien. Er wollte seine restliche Zeit nutzen, gemeinsam mit seinem Bruder ihrer Leidenschaft nachzugehen. »Aber ich bin heute noch hier - 43 Jahre später.«

Für die Raritäten sind die Brüder um die Welt gereist. In ihrem eigenen Museum »Cuckooland« in Tabley, England kann man sie betrachten. Die Brüder sagten, sie hätten sich an mehrere Leute gewandt, um das Museum zu übernehmen, aber bis jetzt habe niemand ihr Angebot angenommen. Interessenten gäbe es zwar viele – allerdings nur für die Uhrensammlung. Ihnen sei es wichtig, dass der Erbe auch das Museum weiterbetreiben kann. Die beiden seien mehr als bereit, jemandem die Grundlagen der Instandhaltung und Pflege von »Cuckooland« beizubringen und Führungen zu geben.

Schon als Teenager interessierten sich die Brüder für Uhren und absolvierten, nachdem sie mit 15 Jahren die Schule verlassen hatten, eine Lehre als Uhrmacher. Ihre Leidenschaft für Kuckucksuhren begann in ihren Zwanzigern, nachdem sie entdeckt hatten, dass echte Kuckucksuhren aus Schönwald kommen, einem kleinen Ort im Schwarzwald in Deutschland. Von dort kommt auch der Großteil ihrer Sammlung. Für die Historie sei es ihnen am liebsten, wenn die Uhren an ihren Ursprungsort zurückkehren. Im Interview mit der »Süddeutschen Zeitung« sagt Roman: »Für die Region wäre das sicher eine großartige Touristenattraktion! Wir hoffen, dass sich Bürgermeister einiger Gemeinden zusammentun, um die Sammlung nach Hause zu holen.«

lph